22.6.07

Chaos is my Energy* WAR mal

Hallo ihr "Internauten",
wie jedes mal, wenn ich verreise macht mir meine Unorganisiertheit einen Strich durch die Rechnung. So auch heute. Ich stehe da also nichts ahnend am Bahnhof und will in den Zug steigen. Präsentiere mein "Billet" dem grinsenden Schaffner, wie bei Nachtzügen hier üblich, der mich daraufhin nach meiner Bahncard fragt. Ich also greife in das Rucksackfach wo das Portemonnaie WAR. Ja leider WAR, den jetzt WAR es nicht mehr da. Ich bekamen natürlich Panik und dachte mir: Kann doch nicht WAhR sein, leider doch.

Also ließ ich den Zug fahren, schulterte mein schweres Gepäck und fand sogar noch jemand, der mich in die Innenstadt mitnahm, wo derjenige sich gerade vergnügte, mit dem ich im Auto mitgefahren war. Instinktiv hoffte ich, dass das Portmonnaie mir da aus der Tasche gefallen war.

Und so war es dann auch. Blöd nur, dass halt der Zug weg WAR, der nächste Zug fährt morgen. Blöderweise ist der gleichmal 30Euro teurer! *+WARgh+*

Ich schlafe jetzt noch meine 4 Stunden und mache mich endlich nach Rennes auf. Ab morgen, so habe ich mir geschworen, mache ich alles in militärischer Exaktheit. und "Chaos is my Energy*" WAR mal.


*Chaos is my Energy is mein sinnfreies Motto auf myspace

21.6.07

Bin verreist ...


Von mir ist erst in zwei oder drei wochen wieder was zu erwarten, denn ich fahre heute abend in den ersten meiner drei sommerurlaube (zum nachholen für die letztes jahr und zum voratsurlauben) Rodez -> Rennes -> Domes' Party bei Belfort -> Session in den Vogesen -> Charlesville / Meziers und vielleicht noch Clermont Ferrand sowie Lyon. Man sieht sich... 8-D

FEUERALARM!

Der wohl anstrengendste Abend in meiner Frankreich Karriere

1.6.07

Oh là là

Nachrichten von mir kommen meistens Schubweise – zwischen den Schüben allerdings befinden sich meist Pausen – mehr oder weniger lang. Diese lange, letzte Pause ist nicht geschuldet, dass ich mich hier sehr gut eingelebt habe, aber eher, dass ich absolut keine Lust auf Schreiben hatte. Um die vergangen Monate kurz zu umreißen, im Februar war ich zwei Wochen in Paris – eine unvergessliche Zeit. Im März und April habe ich, nachdem ich schon in einigen Teilen Frankreichs war, die pittoreske Gegend hier besucht, auch zum Teil mit meinen Eltern, die mal 5 Tage über Ostern vorbeigeschneit kamen. Im Mai habe ich leider zu allem Überfluss, nach dem Knie im Januar, den Knöchel verstaucht, aber der ist jetzt ausgeheilt und so wird es nach fast 3 Wochen nur auf dem Schloss und in der Schule wieder etwas aktionsreicher.

Ich besuche nach wie vor Physik, Chemie und Bio Kurse der 12.Klasse und halte mich so, neben meiner Englisch Assistenz bei Laune. Im Internat sieht es dieses Jahr etwas trist aus, dem einzigen Zuständigen ist die Lust aufgegangen – ebenso wie mir – viele tolle Sachen zu planen, wo keiner hingehen will. Deshalb verlege ich meinen Elan in die Suche nach einem coolen Studium. Biotechnologie und Wirtschaftsingenieurwesen stehen hoch im Kurs, aber noch ist nichts endgültig.

Hier ist es, im Unterschied zu meinem Austauschjahr in den USA, irgendwie schwieriger Leute kennen zulernen. Sei es, dass ich auf dem Land bin, sei es dass ich erst dieses Jahr mit Französisch angefangen habe. Langsam aber sicher kennt man den Einen oder Anderen, aber ich erwarte hier nicht viele echte Freunde zu finden.

Zum Land habe ich eine vielschichtige Meinung. Zwischen irrsinniger Bauwut und absoluter Stilsicherheit in Esskultur und Kleidung. Von den Orten, die wirklich, natürlich, schön sind bis hin zu den „Banlieus“, den Vororten z.B. von Paris, die schlimmer aussehen als jedes Gorbitz oder Marzahn. Von Zeit zu Zeit habe ich Lust und beschäftige mich mit der verworrenen französischen Grammatik, täglich lerne ich ein bisschen unbewusst hinzu, sodass mir eines Morgens zum Frühstück plötzlich auffiel, dass ich die Konversation verstanden habe.

Diesen Sommer plane ich noch die beiden Französinnen zu besuchen, denen ich in den USA und in Dresden begegnet bin. Zudem warten drei große Festivals und ein Seminar auf mich. Ach den Nationalfeiertag, darf ich nicht vergessen, der natürlich in Paris, Paris gefeiert wird. Zum Abschluss geht’s zwischen Bilbao und Bordeaux auf Tour in Zelt und Jugendherbergen. Wer mit an die schönsten Strände Europas und ins Baskenland will, dem würde ich schwer empfehlen mitzufahren. Ich werde überallhin meine Videokamera nehmen und euch meine Blicke auf die Welt einfangen, die dann schubweise in den Blog geladen werden werden. *über die dt. Grammatik den Kopf schüttel’*

Seid alle nett gegrüßt und „bisous“t und lasst diese E-Mail einen Grund sein euch mal zu melden.

Arno / Arnaud

Wahlfranzose

PS: Niemand hat sich bisher getraut einen Kommentar auf dem Blog zu hinterlassen. Ich wusste nicht, dass ich so perfekt bin. ;-D

Verrückt? Betrunken?

Warum reden, wenn man auch schreien kann?

Machst Du mich verantwortlich?

Philosophen befassen sich mit solchen Themen, wie Verantwortung, aber auch der Schuldirektor vom Kleinstadtgymnasium. Neulich klagte er beim vorzüglichen Mittagessen in der Kantine über die viele Arbeit und vergaß auch nicht die hohe Verantwortung zu erwähnen.

Ich, der alle Verantwortung von Schulradio und Volleyballteam vor knapp einem Jahr abgab, mir fehlt heute Verantwortung, doch bin ich deshalb verantwortungslos oder unverantwortlich?

Diese Begriffsunklarheit weckte meine vor langer Zeit eingeschlafene Neugier. Also fragte ich den Obersten der Schule: „Sagen sie, was ist Verantwortung?“

„Reponsabilité“, sagte er, „ist, wenn ich im Gefängnis sitze, weil ich vergessen habe das Dach reparieren zu lassen, wenn ein Ziegel heruntergefallen und ein Kind getötet hat.“

Töten? Gefängnis? Dachziegel!

Verantwortung ist, nach Monsieur le Directeur, alle Konsequenzen seiner Sache zu tragen. Sie muss also schwer wiegen – wird aber dafür umso besser belohnt.

Also macht mich verantwortlich! ;D