1.6.07

Oh là là

Nachrichten von mir kommen meistens Schubweise – zwischen den Schüben allerdings befinden sich meist Pausen – mehr oder weniger lang. Diese lange, letzte Pause ist nicht geschuldet, dass ich mich hier sehr gut eingelebt habe, aber eher, dass ich absolut keine Lust auf Schreiben hatte. Um die vergangen Monate kurz zu umreißen, im Februar war ich zwei Wochen in Paris – eine unvergessliche Zeit. Im März und April habe ich, nachdem ich schon in einigen Teilen Frankreichs war, die pittoreske Gegend hier besucht, auch zum Teil mit meinen Eltern, die mal 5 Tage über Ostern vorbeigeschneit kamen. Im Mai habe ich leider zu allem Überfluss, nach dem Knie im Januar, den Knöchel verstaucht, aber der ist jetzt ausgeheilt und so wird es nach fast 3 Wochen nur auf dem Schloss und in der Schule wieder etwas aktionsreicher.

Ich besuche nach wie vor Physik, Chemie und Bio Kurse der 12.Klasse und halte mich so, neben meiner Englisch Assistenz bei Laune. Im Internat sieht es dieses Jahr etwas trist aus, dem einzigen Zuständigen ist die Lust aufgegangen – ebenso wie mir – viele tolle Sachen zu planen, wo keiner hingehen will. Deshalb verlege ich meinen Elan in die Suche nach einem coolen Studium. Biotechnologie und Wirtschaftsingenieurwesen stehen hoch im Kurs, aber noch ist nichts endgültig.

Hier ist es, im Unterschied zu meinem Austauschjahr in den USA, irgendwie schwieriger Leute kennen zulernen. Sei es, dass ich auf dem Land bin, sei es dass ich erst dieses Jahr mit Französisch angefangen habe. Langsam aber sicher kennt man den Einen oder Anderen, aber ich erwarte hier nicht viele echte Freunde zu finden.

Zum Land habe ich eine vielschichtige Meinung. Zwischen irrsinniger Bauwut und absoluter Stilsicherheit in Esskultur und Kleidung. Von den Orten, die wirklich, natürlich, schön sind bis hin zu den „Banlieus“, den Vororten z.B. von Paris, die schlimmer aussehen als jedes Gorbitz oder Marzahn. Von Zeit zu Zeit habe ich Lust und beschäftige mich mit der verworrenen französischen Grammatik, täglich lerne ich ein bisschen unbewusst hinzu, sodass mir eines Morgens zum Frühstück plötzlich auffiel, dass ich die Konversation verstanden habe.

Diesen Sommer plane ich noch die beiden Französinnen zu besuchen, denen ich in den USA und in Dresden begegnet bin. Zudem warten drei große Festivals und ein Seminar auf mich. Ach den Nationalfeiertag, darf ich nicht vergessen, der natürlich in Paris, Paris gefeiert wird. Zum Abschluss geht’s zwischen Bilbao und Bordeaux auf Tour in Zelt und Jugendherbergen. Wer mit an die schönsten Strände Europas und ins Baskenland will, dem würde ich schwer empfehlen mitzufahren. Ich werde überallhin meine Videokamera nehmen und euch meine Blicke auf die Welt einfangen, die dann schubweise in den Blog geladen werden werden. *über die dt. Grammatik den Kopf schüttel’*

Seid alle nett gegrüßt und „bisous“t und lasst diese E-Mail einen Grund sein euch mal zu melden.

Arno / Arnaud

Wahlfranzose

PS: Niemand hat sich bisher getraut einen Kommentar auf dem Blog zu hinterlassen. Ich wusste nicht, dass ich so perfekt bin. ;-D

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe keine Ahnung, ob die Amis oder die Franzosen kontaktfreudiger sind? Aber die Sprache ist bestimmt für richtige Freundschaft sehr wichtig. Ein paar Saufkumpanen kann man jedoch schon mit ziemlich begrenzten Sprachkenntnisse gewinnen. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Arno en France hat gesagt…

Hahaha,

Ja Saufkumpanen habe ich schon einige ^^.