31.8.07

Vergangenheit.

Wer nicht zurückblickt und den gelaufenen Weg vergisst, vergisst auch die Richtung aus der er kam.

Es hat schon was für sich so ein Zimmer, Eines in dem man wenig aufräumt, sondern immer Souvenirs, Postkarten, Briefe usw. in irgendwelche Schubladen "ordnet". Man öffnet eine Schranktür, eine Schachtel, zieht eine Schublade auf und es ist, als würde eine Tür geöffnet in eine vergangene Zeit, hin zu einem vergessenen Moment. Alles ist wieder da, Gefühle, Gerüche, Ängste und Freuden. Man sieht sich selbst diesen Brief schreiben, man hört andere und sich diese Worte reden und fühlt sich selbst weinen. Hat man etwas in der Hand erinnert man sich kurz und doch schweift der Blick nach mehr, nach ständig neuen Augenblicken, Spannendem aus der eigenen Geschichte, die man doch eigentlich kannte und die man jetzt durch ihre Artefakte neu erlebt.

Jahre scheinen wie Sterne, unerreichbar weit und doch kann man sie sehen und sich an ihnen freuen. Es ist eigenartig welch eine Metamorphose ein Mensch über die Jahre eingeht. Wie viel er lernt und was er alles vergisst. Wie sich sein Aussehen verändert, wie Moden kommen und gehen. In jeder Schublade und Schachtel ist man jemand Anderes und doch der Kern blieb immer gleich. In diesen Massen kann man sich leicht verlieren. und niemand kann sich beständig erinnern, niemand ausschließlich über seine Herkunft nachdenken und in der Vergangenheit leben, denn die Zeit läuft unaufhaltsam, rinnt wie Sand einer riesigen Sanduhr durch unsere Finger - schön und rau.

Nur wer begreift was passé, versteht was ist und sieht was kommt.

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